Agni: Warum das Verdauungsfeuer im Ayurveda so wichtig ist

Bist Du oft müde und fühlst Dich schlapp oder gereizt? Falls ja, kann es sein, dass Du viel Ama im Körper hast und mit ayurvedischer Ernährung und anderen Ayurveda-Techniken ganz einfach Dein Verdauungsfeuer, Agni, wieder ins Gleichgewicht bringen kannst. Wir erklären Dir die Begriffe Ama und Agni, Ursachen für den Ama-Stau und natürlich auch, was Du konkret dagegen tun kannst!

Definition: Was ist eigentlich Agni und Ama?

Mit Agni ist nach der ayurvedischen Lehre eigentlich der Feuergott gemeint. Übertragen auf den Menschen meint Agni das Verdauungsfeuer und damit die Kraft, die sich ganz entscheidend auf unsere Lebensenergie, das Prana, auswirkt.

Unser Agni besteht genau genommen aus vielen einzelnen Verdauungsfeuern. Das wichtigste davon ist Jathara Agni, welches sich im Magen und Dünndarm befindet. Gemeinsam steuern all die einzelnen Agni unsere Verdauung. Mit einem ausgeglichenen, gesunden Agni fühlen wir uns stark und zufrieden. Allerdings gibt es auch einen Gegenspieler, der diesem Zustand oft im Weg steht, nämlich Ama.

Unter Ama versteht man Rückstände von Stoffwechselvorgängen, den sogenannten Malas. Umgangssprachlich wird auch oft von Schlacken gesprochen. Je geschwächter Dein Agni ist, desto mehr Ama kann sich im Körper ansammeln und dadurch werden wichtige Energiekanäle verstopft. Das kann übrigens nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf geistiger Ebene passieren.

Sammelt sich zu viel Ama an, macht sich der Körper bemerkbar. Das kann in Form von Trägheit, Müdigkeit, Mundgeruch oder auch Verdauungsstörungen geschehen. Ein deutliches Signal ist es, wenn Du auf Deiner Zunge einen weißen Belag erkennen kannst. Was also tun, wenn ein Ama-Überschuss zu bestehen scheint?

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Wie kann ich mit Ayurveda mein Agni anregen?

Ein Hauptziel im Ayurveda ist es immer, das Agni (zurück) in einen gesunden Zustand zu versetzen, sodass es weder zu stark noch zu schwach ist. So wirkt Dein Verdauungsfeuer der Entstehung von Ama dauerhaft entgegen und die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha können im Gleichgewicht bleiben.

Die wichtigste Voraussetzung für ein gesundes Agni, mit dem Du Dich rundum wohlfühlen kannst, ist die Ernährung. Im Ayurveda spielen dabei Gewürze eine große Rolle. Die sogenannten Deepana sind Gewürze, welche das Verdauungsfeuer anregen. Bestens geeignet für jeden Konstitutionstyp sind:

  • Ingwer
  • Zimt
  • Kurkuma
  • Fenchel
  • Koriander
  • Triphala
  • Kreuzkümmel
  • Amalaki

Vor allem Ingwer kann Dir helfen, Dein Agni so richtig in Schwung zu bringen. Du kannst das scharfe und doch süßliche Gewürz zum Beispiel ganz einfach in Form von ayurvedischem Ingwerwasser zu Dir nehmen. Ein Rezept dafür findest Du hier. Abgesehen davon kennt das Ayurveda aber noch viele weitere Wege, wie die Ernährung zu einem gesunden Agni beitragen kann:

  • Stelle Deine Mahlzeiten klug zusammen: Eine ideale Ayurveda-Mahlzeit vereint so viele Geschmacksrichtungen wie möglich. Am besten verwendest Du für die Zubereitung leicht verdauliche, frische Lebensmittel und würzt sie kräftig.
  • Bereite Deine Mahlzeiten richtig zu: Rohe und kalte Lebensmittel sind eine Herausforderung für Dein Agni. Iss deshalb so viele Mahlzeiten wie möglich warm und nimm Dir bewusst die Zeit, jede Mahlzeit frisch zuzubereiten.
  • Iss genau die richtige Menge: Versuche, immer ungefähr ein Drittel Deines Magens leer zu lassen. So fällt es Deinem Agni viel leichter, die aufgenommene Nahrung zu verdauen und Du fühlst Dich nach dem Essen nicht müde, sondern voller Energie. Zu diesem Zweck isst Du am besten nur alle 5-7 Stunden und kaust jeden Bissen mindestens 30 Mal.
  • Iss und trinke zur richtigen Zeit: Wasser löscht Feuer – und das gilt auch für Dein Verdauungsfeuer. Trinke also mindestens 30 Minuten vor und nach dem Essen nicht zu viel, um Dein Agni kräftig zu halten. Wenn Dich Gewürze wie Pfeffer allzu durstig machen, kannst Du während der Mahlzeit ein Glas warmes Wasser in kleinen Schlucken trinken. Der perfekte Zeitpunkt zum Essen ist übrigens mittags, da das Agni dann am stärksten ist.
  • Verwende gutes Fett: Die ayurvedische Butter, Ghee genannt, kannst Du ganz leicht selbst herstellen und unter anderem als Fett zum Kochen verwenden. Ghee ist viel bekömmlicher und gesünder als andere Fette.
Der Ama-Tee mit Koriander-, Kreuzkümmel- und Fenchelsamen kann das Ama reduzieren.

Du siehst: Allein mit den Grundlagen der ayurvedischen Ernährungsweise kannst Du Deinem Verdauungsfeuer schon viel Gutes tun.

Damit es auch gesund bleibt, solltest Du am besten auf fettige Lebensmittel, Kombinationen aus Milchprodukten und Obst sowie (rotes) Fleisch verzichten. All das stellt nämlich das Agni vor eine Herausforderung und macht es dem Ama leichter, sich anzusammeln.

Wie kann ich mein Ama reduzieren?

Wenn Du aktiv Dein Ama reduzieren möchtest, kannst Du zunächst eine Ayurveda-Fastenkur einlegen. Hier kommt es aber ganz auf Deine Bedürfnisse an – natürlich muss es keine mehrtägige Fastenkur sein. Wenn Du viel Energie im Alltag brauchst, kannst Du auch mit einem Fastentag pro Woche schon viel erreichen.

Eine weitere Möglichkeit ist es, einige Tage lang einen Ama-Tee zu trinken. Diesen wohltuenden Tee kannst Du aus je einem halben Teelöffel Koriander-, Kreuzkümmel- und Fenchelsamen zubereiten. Übergieße die Mischung mit kochendem Wasser und lasse den Tee 10 Minuten ziehen.

Nicht zuletzt ist auch Entspannung ein wichtiger Faktor für die Reduzierung von Ama. Bei einer sogenannten Panchakarma-Ölmassage zum Beispiel wird die Ausleitung des Verdauungstrakts gefördert und Du kannst zugleich ruhiger werden. Einen ganz ähnlichen Effekt haben Meditationstechniken wie Yoga.

Wie hängen Agni und Yoga zusammen?

Kurz gesagt, besteht zwischen Verdauungsfeuer und Yoga eine ganz einfache Verbindung: Die Meditation hilft Dir, zu entspannen, sodass das Ama deutlich reduziert wird. Außerdem kann durch die sanften Yoga-Bewegungen die Verdauung gefördert werden: Bei Asanas mit Drehbewegung zum Beispiel werden die Verdauungsorgane massiert und angeregt.

Das Agni freut sich außerdem über Pranayama, die yogischen Atemübungen. Die Feueratmung beispielsweise lässt warme Energie in der Körpermitte entstehen – Du kannst fast schon spüren, wie Dein Verdauungsfeuer in Schwung kommt!

Yoga in jeder Form ist immer eine Art von Meditation. Und regelmäßiges Meditieren hilft Dir dabei, bedrückende Emotionen zu überwinden und eine positivere Lebenseinstellung zu gewinnen. Auf psychologischer Ebene kann so erst gar kein Ama entstehen.

Ganz egal, warum Du Dein Verdauungsfeuer stärken möchtest: Der ganzheitliche ayurvedische Ansatz kann Dir dabei nachhaltig helfen. Von der Ernährung bis zu kleinen Angewohnheiten im Alltag gibt es vieles, was Du aktiv für Dein Agni tun kannst. Probiere es aus – es lohnt sich ganz bestimmt!

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